Die japanische Kultur ist einzigartig
Japan ist ein Land mit vollständig eigener Kultur und vielen Aspekten, von denen die westliche Kultur bestimmt noch so manches lernen kann. Wenn wir an Japan denken, so kommen uns zuerst Dinge wie Anime, Kampfkunst, japanische Architektur, Samurai Schwerter oder rosige Zen-Gärten in den Sinn. Doch Japan hat noch sehr viel mehr als die „typischen“ Dinge zu bieten, mit denen wir das asiatische Land gerne assoziieren.
Kintsugi – Was ist das?
Ein bedeutsamer Aspekt der japanischen Kultur bietet das Kintsugi. Hierbei handelt es sich um eine besondere Art von Goldverbindung, resultierend aus der Wabi Sabi Ästhetik des Zen-Buddhismus. Die Geschichte dieser besonderen Kunst geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. In Japan gibt es traditionell noch sehr viele Gegenstände aus Keramik, im Verhältnis sogar noch deutlich mehr als bei uns.
Doch was macht Kintsugi eigentlich so besonders?
Wenn bei uns eine Schüssel oder eine Vase zu Bruch geht, so wird das Stück in aller Regel entsorgt oder zumindest so weit repariert, dass danach keine Risse mehr zu sehen sind. Die Kunst in der westlichen Zivilisation besteht darin, optische Makel zu verstecken, so dass nach außen hin alles möglichst unversehrt erscheint. In Japan sieht das deutlich anders aus. Beim Kintsugi liegt der Fokus gerade auf jenen Stellen, an welchen das Gefäß mit der Goldverbindung wieder zusammengeklebt wurde. Das entspricht nicht nur einer traditionellen jahrhundertealten Kunstform, sondern enthält weiterhin eine symbolische Bedeutung, welche sich gleichermaßen auf unser aller Leben übertragen lässt.
Welche Bedeutung hat Kintsugi übertragen auf unser Leben?
Was für ein schönes Porzellangefäß gilt, lässt sich zum Beispiel auch sehr gut auf eine Beziehung übertragen. Jahrelang schmückt das schöne Stück unseren Eingangsbereich und ist eine Art Bereicherung für unser Leben. Doch dann kommt es auf einmal zu einem überraschenden Unfall und die schöne Vase zerbricht in tausend Stücke. Nicht selten ist das auch in Beziehungen der Fall. Doch was sollen wir jetzt tun? Die Scherben aufklauben und die geliebte Vase voller schöner Erinnerungen mit Kehrschaufel und Besen in die Mülltonne verfrachten? Soweit muss es doch gar nicht kommen…
Auch wenn es einen unerwarteten Zwischenfall gab, der die hübsche Vase zerschellen ließ, so ist es mit Sicherheit kein Fehler, über eine liebevolle Reparatur nachzudenken. Hierbei steht die Vase als sinnbildliche Metapher für unsere Beziehungen.
In den wenigsten Beziehungen läuft es durchgehend harmonisch. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn die rosarote Brille allmählich nachlässt und sich nach und nach der reguläre Alltag einschleicht. In den meisten Ehen und Partnerschaften gibt es Punkte, die immer wieder für Uneinigkeiten und Streit sorgen. Doch was wäre eine Beziehung ohne regelmäßige Debatten? Irgendwo gehören sie doch auch dazu und zeigen uns, dass wir dem Partner/der Partnerin etwas bedeuten. Andernfalls müssten wir uns nicht kabbeln und könnten ganz easy auf Durchzug schalten, oder?
Selbst bei größeren Problemen, die unsere Beziehungen schon sehr massiv auf die Probe stellen, sollten wir uns daran erinnern, was wir im Grunde doch an unseren Partnern/Partnerinnen haben. Auch wenn es Momente gibt, die uns sogar so weit bringen, alles kurzzeitig hinschmeißen zu wollen. Und hier kommt der Gedanke an die japanische Goldklebekunst Kintsugi ins Spiel. Was in Japan als sehr schön und besonders gilt, bedarf in puncto Beziehung zunächst einmal ein kleines Umdenken. Denn wie auch bei zerbrochenen Gegenständen in der westlichen Gesellschaft, so ist es auch in einer Beziehung meist Gang und Gebe, nach außen hin ein „makelloses Erscheinungsbild“ zu wahren. Selbst wenn das so gar nicht der Realität entspricht und zuweilen etwas geflunkert wird. Sprich, die Risse sollten, wenn möglich, gar nicht erst gesehen werden. Oder aber die internen Krisen in einer Beziehung gehören einfach nicht öffentlich gemacht, wenn möglich sogar noch nicht einmal angesprochen. Verdrängen ist lange Zeit über deutlich einfacher…
Was wäre aber, wenn wir hier vom Kintsugi etwas Bedeutsames lernen könnten? Uns nämlich unseren Problemen und Krisen zu stellen. Und sogar mehr noch – stolz darauf zu sein! Denn das ist ein wichtiger Punkt, der vielen Menschen gar nicht bewusst ist. Je mehr Krisen und Probleme in einer Beziehung gemeinsam gemeistert werden, umso stärker wird jene im Laufe der Zeit. Das verdient in Wahrheit große Anerkennung! Es zeigt, dass wir unsere Liebsten auch in schweren Zeiten niemals aufgegeben und stets Lösungen gefunden haben. Leider schämen wir uns meistens dafür, wenn es irgendwelche Probleme gibt und versuchen es so gut wie möglich zu verdrängen. Das kommt u.a. daher, dass wir uns nicht selten mit anderen, scheinbar viel glücklicheren Paaren vergleichen, bei denen es ganz eindeutig besser zu laufen scheint. Doch von dieser Illusion sollten wir uns nicht täuschen lassen.
Fakt ist, dass unsere Beziehungen durch jeden Streit und durch jede Krise die wir gemeinsam überwinden und daraus lernen, immer stärker werden und sogar daran wachsen können. Eine wirklich standhafte Beziehung fällt nicht beim ersten Windstoß in sich zusammen. Und sollte es doch einmal etwas geben, das unsere Bindung stark auf die Probe stellt und die Partnerschaft sogar bröckeln oder gar zerbrechen lässt, so ist es an der Zeit, uns an Kintsugi zu erinnern. Es sind genau diese Dinge, an die wir uns später einmal zurückerinnern werden, wie es uns gelang, nervige Krisen zu reparieren und explizite Lösungen zu finden. Und dafür benötigt es noch nicht einmal einen spezifischen Goldkleber aus Japan – lediglich etwas Rücksichtnahme und eine rationale Denkweise. Nicht zu vergessen ganz viel Liebe, für die es sich allemal lohnt, zu kämpfen!
Du willst noch mehr Tipps und Ratschläge für dich und deinen Schatz? Dann schau doch gerne mal auf unserem Liebes-Blog vorbei, wo es noch viel mehr spannende Beziehungsthemen zu lesen gibt!
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Passend zum Thema Japan haben wir die DateNightBox "Kurioses Japan" für dich und deinen Schatz erstellt, die euch auf eine Reise durch die japanische Kultur schickt. Von der gemeinsamen Herstellung von Boba Tee mit passenden Trinkhalmen aus Reis über die Kunst des Kintsugi und Origamifaltens lernt ihr Japan gemeinsam kennen und lieben.